GEMEINDEBUND
Aktuelles
Kerze
Gott spricht: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“
Jesaja 66,13 (Jahreslosung 2016)
zuletzt aktualisiert: 2016-09-23
Literatur
Am 12. September 2016 ist das Buch „Kirche der Reformation? – Erfahrungen mit dem Reformprozess und die Notwendigkeit der Umkehr“, herausgegeben von Gisela Kittel und Eberhard Mechels bei Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen erschienen. Das Buch enthält diverse Beiträge von Reformkritikern aus verschiedenen Landeskirchen. Es will die Evangelische Kirche zum Reformationsjubiläum an ihre reformatorischen Wurzeln erinnern und durch Erfahrungsberichte zeigen, wie sehr sich diese Kirche im sogenannten Reformprozess von ihren Wurzeln entfernt hat. Aus den Reihen des Gemeindebundes schreibt dort Georg Hoffmann über die „Umgestaltung der EKBO zum ‚Erweckungs‘-Unternehmen auf der Grundlage eines reformationswidrigen Verständnisses von Gemeinde und Synode“.
Ein Informationsflyer über das Buch mit einem Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis und einer Leseprobe ist über folgenden Link erhältlich:
Weitere Buchbeiträge, die speziell die EKBO betreffen, befassen sich unter anderem mit dem Reformkirchenkreis Wittstock-Ruppin, der Ausgangspunkt für die Gründung des Gemeindebundes war (Tobias Scheidacker), und mit der Aufkündigung des Fusionsvertrages zwischen den Kirchengemeinden St. Marien und St. Petri-Luisenstadt in Berlin-Mitte (Wolfgang Noack).
Theologische Kritik üben besonders die beiden Herausgeber. Das Buch endet mit einem Resume unter der Überschrift: „Schritte in eine andere Richtung“. Der Beitrag von Georg Hoffmann (Seite 180) kommt zu folgenden Schlussfolgerungen:
1. Die heutigen evangelischen Synoden beziehen ihre Autorität nicht aus dem pneumatischen Charakter als gottesdienstlich versammelte Gemeinde, sondern allein aus dem demokratischen und rechtlich geordneten Verfahren, aus dem sie hervorgehen, und aus dem Amt, das sie ausüben. Die Zentralisierung, Ökonomisierung, Hierarchisierung und Episkopalisierung sind daher eine reale Gefahr für die Kirchen der Reformation.
2. Kreis- und Landessynoden sind Institutionen, die im Rahmen ihrer Zuständigkeit mit dem Amt des Kirchenregiments betraut sind. Sie vermitteln Kirchenkreis und Landeskirche keine Gemeindequalität. Kirchenkreis und Landeskirche sind Verbände von Gemeinden zur Ausübung des Amtes des Kirchenregiments gegenüber den Gemeinden und zur Erfüllung von Aufgaben, die eine einzelne Gemeinde nicht erledigen kann (Subsidiaritätsgrundsatz).
3. Das Kirchenregiment über die Gemeinde bezieht sich notwendig nicht auf die Geistgemeinde, sondern auf die sichtbare Gemeinde, für die das gemeinsame Abendmahl, der gemeinsame Tisch kennzeichnend ist. Kirchengemeinden, denen der gemeinsame Tisch fehlt, sind Gemeindeverbände, nicht selbst Gemeinde.
Treffen
Am 18. bis 19. September 2016 fand in Altenkirchen im Westerwald ein vom KIRCHENBUNT im Rheinland vorbereitetes Treffen der Gemeindebünde und Reformkritiker aus der ganzen EKD statt. Neben dem Gemeindebund Berlin-Brandenburg waren der Gemeindebund Bayern, der Verein „Gemeinde im Aufwind“ aus der Nordkirche und der KIRCHENBUNT aus der EKiR vertreten. Es wurde im Rahmen der Tagung das Buch „Kirche der Reformation?“ vorgestellt. Referenten waren Prof. Dr. Gerhard Wegner zum Thema „Renaissance der Kirchengemeinden? – Ergebnisse der KMU“ und Prof. em. Dr. Gisela Kittel zum Thema „Vor einem neuen Kampf um die Kirche?“. Das letztgenannte Referat entwickelte vor allem eine Gemeindetheologie, der allgemein zugestimmt wurde und die auch in dem Buch „Kirche der Reformation?“ vertreten wird. Das Buch wird von den Gemeindebünden beworben werden. Abschließend wurden Vereinbarungen für 2017 getroffen und Arbeitskreise für eine gemeinsame Zeitung der Gemeindebünde zum Reformationsjubiläum, für einen gemeinsamen Auftritt auf dem Kirchentag 2017, für einen koordinierten Thesenanschlag in den Mitgliedsgemeinden und für die Planung einer Plakatierung in Wittenberg gegründet.
Für den Kirchentag 2017 plant der Gemeindebund wieder einen Stand auf dem Markt der Möglichkeiten, dem sich die anderen Gemeindebünde anschließen wollen.
Texte
Wormser Wort
Nein zum bisherigen Umbauprozess der Kirche durch die EKD
1. Der Reformprozess ist ein Um- und Abbauprozess
2. Scheitern ist vorprogrammiert
3. Die Mitarbeitenden werden demotiviert
4. Der Mensch gerät aus dem Blick
5. Die Kirche verliert ihr Fundament
6. Die Kirche verliert ihre Glaubwürdigkeit
7. Umkehr ist nötig

Links
Auch im Rheinland teilt man schon geraume Zeit die großen Sorgen um die teils schleichende, teils „galoppierende“ Aushöhlung der Selbstständigkeit der Ortsgemeinden:
KIRCHENBUNT und weitere Links

Veröffentlichungen
Die mündige Gemeinde
Eine protestantische Zeitung
Die „Nummer Zwei“ ist da
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Notiz
Am 21. Juli erschien in „der Welt“ ein bemerkenswerter Artikel:
Alles außer Gottes Haus, Zu wenig Gläubige – oder zu wenig Glauben an sich selbst? Warum der Trend zur Kirchenumnutzung in die Irre führt“ von Dankwart Guratzsch

Dazu auch eine Meinungsäußerung „Wittstock-Ruppin bald überall?“

Literatur-Empfehlung:
Reform oder Reformation?
Dr. Werner Führer entfaltet in seinem Buch „Gott erneuert die Kirche – Theologische Leitsätze zur Reformation der evangelischen Kirche“ theologisch gegründete Alternativen zu den gegenwärtigen Reformaktivitäten. Es erschien dieses Jahr im Freimund-Verlag (ISBN 978-3-86540-109-0). Lesen Sie dazu auf der Seite des Verlags die
Buchbeschreibung

Links
Der Umbau der norddeutschen Landeskirchen zur „Nordkirche“ hat manche in Sorge gestürzt, was diese Nordkirche bringen wird. Statt die Sorgen großzuschreiben, sucht Christian Möller zunächst bei Kierkegaards Analyse der Sorge Rat, um sodann die Zukunft der Kirche in der Geistesgegenwart des Glaubens in den Blick zu nehmen (Vortrag vor dem nordelbischen Pastorinnen- und Pastorentag im Schleswiger Dom am 14. September 2011):

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Seit der Gründung des Gemeindebunds am 20. September 2008 hat sich die Anzahl der Mitgliedsgemeinden von 29 auf